Franz Scholle

Eisenbahner. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.

* 1904    † 1942

 

Lebenslauf

Franz Scholle wurde am 25.8.1904 in Tulln geboren. Er war Eisenbahner in St. Pölten. Er schloß sich der sozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreich an und kam 1924 zu den österreichischen Bundesbahnen.

Widerstand, Verhaftung, Todesurteil

Am 30. 9. 1941 wurde Franz Scholle verhaftet und am 3. 9. 1942 gemeinsam mit Matthäus Klest, Josef Steurer und Alois Futterer (alle hingerichtet) zum Tode verurteilt. Am 25.11.1942 wurde er im Landesgericht I in Wien hingerichtet.

Aus dem Urteil

„Der Angeklagte Scholle hat nach seinem Eingeständnis die Ziele der illegalen KP mit fanatischem Eifer verfolgt. Es hat sich nicht auf die Zahlung und Sammlung von Beiträgen für diese beschränkt, sondern ist darüber hinaus durch die Erörterung von im Reichsbahnbetriebe vorzunehmenden Sabotage­handlungen den von der KP in Aussicht genommenen Gewaltakten näher getreten. Dass es ihm bei den besprochenen Anschlägen gegen die Signale, Weichen, Pumpanstalt, Telegrafenanlagen usw. ernst war, kann nach den Besprechungen, die er deswegen mit Steindl, Klest und Steurer geführt hat, nicht zweifelhaft sein. Er beruft sich auch gar nicht darauf, dass er seine Reden nicht ernst gemeint habe.“

Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien

Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.

Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof

In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.

Quellen und Bildnachweise

  • Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
  • Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
  • Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
  • Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung

Hauptwerke zur Gruppe 40

Weiterführende Informationen

  • DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
  • Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
  • Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
  • DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
  • Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
  • Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
  • Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
  • Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964

Web-Hinweise


Porträt teilen